"Ich habe es genossen, an Problemen in der Ökonomie so viel zu arbeiten, dass es nicht wie Arbeit scheint", blickte der 95-jährige Armen Albert Alchian 2009 auf sein Forscherleben zurück.
Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler mit armenischen Wurzeln, der mit seinen bahnbrechenden Forschungsergebnissen zu Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen Ruhm erlangte, wurde bis zu seinem Tod im Jahr 2013 von seinen Kollegen an der University of California, Los Angeles, respektvoll der ‚armenische Adam Smith‘ genannt.
Der nach ihm benannte Best Paper Award der Armenian Economic Association (AEA) 2017 geht an die Leibniz Universität Hannover.
Dr. Arevik Gnutzmann-Mkrtchyan lehrt und forscht seit 2014 am Institut für Makroökonomik. Die junge Wissenschaftlerin, die für ihr Working Paper "Politicized Trade: What Drives Withdrawal of Trade Preferences? (Koautor Prof. Dr. Martin Gassebner) geehrt wurde, kehrte vor einigen Wochen von der Jahrestagung der AEA in Jerewan zurück. Wir nahmen die Verleihung des Preises zum Anlass für einige Fragen.
Herzlichen Glückwunsch. Die Armenian Economic Association hat Ihnen am 25. Juni in Jerewan den ‚Armen Alchian Award‘ für Ihre Forschungsarbeit "Politicized Trade: What Drives Withdrawal of Trade Preferences?“ verliehen. Zu welcher Erkenntnis sind Sie in Ihrem Paper gekommen?
Die USA gewähren Entwicklungsländern besonders günstige Handelskonditionen unter dem „Generalized Scheme of Preferences“. Diese Präferenzen sollen die Entwicklung unterstützen, können aber auch entzogen werden, zum Beispiel, wenn Arbeitnehmerrechte nicht effektiv geschützt werden. In dem Paper untersuchen wir, ob der Entzug von Präferenzen von politischen Erwägungen beeinflusst wird. Wir zeigen, dass Länder die in den Vereinigten Nationen häufiger gegen die USA stimmen, ein höheres Risiko eingehen, dass Ihnen die Präferenz entzogen wird.
Sie forschen zu Handelsabkommen, Handelspräferenzen und Schutzmaßnahmen. Woran arbeiten Sie in diesem Bereich?
Ich interessiere mich allgemein für internationalen Handel und wie dieser durch die Politik gesteuert wird. Das betrifft zum einen Abkommen zwischen Staaten, wie zum Beispiel Zollunionen, aber auch internationale Verträge unter der Welthandelsorganisation.
Welche Motivation nehmen Sie ganz persönlich aus Jerewan mit in Ihren Unialltag in Hannover?
Die Armenian Economic Association ist sehr international aufgestellt und der Austausch mit den Wissenschaftlern und Studenten vor Ort hat mich sehr inspiriert. Im Anschluss an die Konferenz habe ich die Armenische Zentralbank besucht. Dabei haben sich interessante Möglichkeiten für die weitere Forschung ergeben. Und natürlich es hat mich gefreut, dass unsere Arbeit dort auf Interesse gestoßen ist.
Vielen Dank.