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Was kostet eine wirksame Kriminalprävention?

Was kostet eine wirksame Kriminalprävention?

Ein Team des Instituts für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover analysiert unter Leitung von Prof. Dr. Stephan L. Thomsen in einem interdisziplinären Forschungsverbund Präventionsaktivitäten in Onlinemedien.

Wie lässt sich Kriminalität verhindern? Lassen sich sicherheitsrelevante Themen kommunizieren, ohne Angst zu erzeugen? Können digitale Medien zu mehr Sicherheit für den Einzelnen führen? Diese und weitere Fragen wird das interdisziplinäre Forschungsprojekt ‚Präventive digitale Sicherheitskommunikation‘ (PräDiSiKo) - ein innovativer Ansatz für Kriminalprävention in sozialen Online-Medien‘ untersuchen.

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts sind die Erforschung und Umsetzung eines neuen inhaltlichen und technischen Lösungsansatzes, der es der Polizei ermöglicht, dialogorientiert und interaktiv präventive Botschaften über ein soziales Onlinenetzwerk an die   Bevölkerung zu kommunizieren.

Dazu werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Datengrundlage schaffen, um klassische Prävention mit dem neuartigen Ansatz auf Wirksamkeit und Kosteneffizienz zu überprüfen. Gegenüberstellt werden der finanzielle Aufwand zum Ergebnis sowie zu den Folgekosten von Kriminalität ohne die präventive Maßnahme.

„Wir werden eine Kosten- Wirksamkeitsanalyse erstellen, um herauszufinden, wie effizient die Ziele des präventiven Ansatzes erreicht werden konnten. Berücksichtigt werden sowohl volkswirtschaftliche als auch betriebswirtschaftliche Aspekte. Grundlegend ist die Forschungsarbeit zur Bildung von Kostengrößen im Bereich der Polizeilichen Kriminalprävention“, beschreibt  Stephan L. Thomsen die Aufgaben der Ökonomen im Forschungsteam.  Zum interdisziplinären Verbund gehören neben der Leibniz Universität Hannover, die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM), die Marketingagentur MOSAIQ GmbH, die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Von polizeilicher Seite vertreten sind auch das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Niedersachsen.

Die Ergebnisse des Projektes sollen die Zukunft der präventiven Kommunikation zwischen Behörde und Bevölkerung prägen. Vorfälle extremer Gewalttaten, bewaffnete Angriffe oder extremistisch motivierte Taten zeigen, dass Digitale Medien im Ernstfall die Sicherheitskommunikation zwischen Polizei und Bevölkerung positiv beeinflussen können. Und nicht nur das – der erfolgreiche Dialog zwischen den beiden Seiten wirkt sich auch positiv auf das Sicherheitsgefühl des Einzelnen aus.