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Barack Obama begeistert mit Rede vor Studenten

Barack Obama begeistert mit Rede vor Studenten

v. l. Mareike Schottke, Vanessa Geruschkat

Die Studenten und Mitarbeiter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, die am vergangenen Montag mit 400 anderen Gästen Teilnehmer des Townhall-Meetings auf dem Messegelände waren, ließen sich weder durch langes Warten, noch die aufwendigen Sicherheitschecks schrecken.

Fast wäre der Präsident der Leibniz Universität als Gastgeber für Barack Obama zu besonderen Ehren gekommen. Leider zogen die Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen den Messe-Pavillon 35 dem ehrwürdigen Lichthof des Welfenschlosses vor. „Das Glasdach dort ist zu unsicher“, lautete die Begründung.

Den amerikanischen Präsidenten bei seinem letzten offiziellen Besuch als Staatschef in Deutschland live erleben zu können, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Es war ein Gänsehaut-Auftritt – das meinen auch Vanessa Geruschkat, Bachelorstudentin im 8. Semester, Wirtschaftswissenschaft und Mareike Schottke, Masterstudentin in der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft.

Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit den Teilnehmerinnen:

 

 

Wie kommt man zu dem Glück, den US-Präsidenten treffen zu können?

 

Mareike Schottke:

Wir erhielten in der vergangenen Woche einen Anruf von der Leiterin des Studiendekanats und wurden gefragt, ob wir an der Veranstaltung teilnehmen möchten.

 

Die Medien berichteten von einer begeisterten Stimmung während der Veranstaltung. Wie haben Sie persönlich die Atmosphäre am vergangenen Montag auf der Messe erlebt?

 

Vanessa Geruschkat:

Ich würde sagen, da haben die Medien nicht übertrieben. Es waren sehr viele Gäste in der Halle. Wir haben recht weit hinten gestanden, weil nicht genügend Sitzplätze verfügbar waren.

 

Mareike Schottke:

Man hat regelrecht gespürt, dass alle Gäste sehr gespannt auf die Rede Obamas waren. Vor allem die hohen Sicherheitsvorkehrungen haben uns gezeigt, wie außergewöhnlich es war, selbst Teil dieses Ereignisses zu sein.

 

Vanessa Geruschkat:

Ich weiß noch, dass ich gerade meine Jacke auf den Boden legte, während sich alle von ihren Stühlen erhoben, ja quasi aufsprangen und ihre Kameras soweit wie möglich in die Luft reckten. Es war soweit. Die Aufregung war deutlich zu spüren. Obwohl wir in dem Moment durch die Menschenmasse nichts sehen konnten, bemerkten wir am Applaus, dass Obama nun vor Ort war. Er hat uns mit „Guten Tag“ begrüßt. Danach herrschte absolute Stille im Publikum, welche ab und an durch kurzes Lachen oder Applaus unterbrochen wurde.

 

Mareike Schottke:

Obama besitzt wirklich Charisma. Dem kann sich kein Zuhörer entziehen.

 

Vanessa Geruschkat:

Nach der Rede ging er vorn am Publikum vorbei. Als die Menge später die Halle verlassen hat, habe ich gehört, wie einige euphorisch sagten, „er hat meine Hand geschüttelt“. Es war eine ganz besondere Stimmung.

 

Barack Obama hat in einer eindrucksvollen Rede ohne Pathos und mit verständlichen Worten auch eine Botschaft an die jungen Zuhörer gesandt: Seid mutig und entschlossen auf eurem Weg. Was nehmen Sie ganz persönlich von diesem Tag mit in Ihren Alltag?

 

Mareike Schottke:

Dass es wichtig ist, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dass es viel besser ist, wenn man zusammenarbeitet, um gemeinsam etwas zu bewegen oder zu verändern.

 

Vanessa Geruschkat:

Ich engagiere mich auch ehrenamtlich. Mich hat die Rede darin bestärkt, dass dieses Engagement wirklich wichtig ist. Leider ist es nicht für alle selbstverständlich. Ich finde, dass viel mehr Menschen in der Gesellschaft nachdenken sollten, wie sie auch zum friedlichen und sicheren Miteinander beitragen können. Diese soziale Komponente kommt leider oft zu kurz. Dabei sind es teilweise nur Kleinigkeiten wie ein Lächeln, Respekt und Akzeptanz anderer Menschen, die viel bewegen können.

 

Mareike Schottke:

Ich finde, dass es wichtig ist, diese Einstellung auch an die nächsten Generationen weiterzugeben.

 

Vanessa Geruschkat:

Für mich war es gar nicht so sehr diese Botschaft, die mir in Gedanken blieb, sondern vielmehr die Worte „Refugees are not a number, they are humans“. Und in diesem Zusammenhang auch, dass unsere Generation hier das Privileg hat, in Sicherheit zu leben und dass dies leider nicht selbstverständlich ist. Wir müssen dafür sorgen, dass es auch so bleibt.

Was ich noch bewundernswert fand, waren Obamas Ausstrahlung und seine Art zu reden. Besonders beeindruckt haben mich seine untermalenden Redepausen. Jede Pause hat die Wirkung des Gesagten noch einmal verstärkt. Ich selbst finde es äußerst schwierig, diese Pausen zu setzen und durchzuhalten. Ich hoffe, hiervon etwas für meine eigenen Präsentationen mitzunehmen. Abschauen von Profis kann ja meist hilfreich sein.

 

Das Gespräch führt Birgitt Baumann-Wohlfahrt.

Die Fotos wurden freundlicherweise von Vanessa Geruschkat bereitgestellt.