Es herrscht eine erwartungsvolle Stimmung an diesem Aprilabend im Arnold-Picot-Saal, in dem sich etwa 30 Studierende, die Fakultätsleitung und weitere Gäste eingefunden haben. Es ist bereits das sechste Mal, dass Prof. Dr. Stefan Helber, seit 2019 Akademischer Leiter des Kurt-Alten-Exzellenzprogrammes an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Studentinnen und Studenten nach einem erfolgreichen Programmjahr verabschiedet.
Seinem Engagement und dem Organisationstalent von Inka Nozinski, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Produktionswirtschaft, ist es zu verdanken, dass den Mentees über ihre Studieninhalte hinaus mit individuellen und Teamcoachings, gemeinsamen Seminarwochen und in Gesprächen mit Führungskräften Förderangebote unterbreitet werden, die sie auf mögliche zukünftige Führungsaufgaben vorbereiten. „Wir möchten Kompetenzen vermitteln, die unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Tages befähigen, in kritischen Situationen aus ökonomischer, ethischer und rechtlicher Sicht reflektierte und verantwortbare Entscheidungen zu treffen“, so Stefan Helber.
Man spürt an diesem Abend – dieses Exzellenzprogramm ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Es geht nicht nur darum, junge Erwachsene in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und ihre vielfältigen Talente zu fördern, sondern er schlägt immer wieder auch den Bogen zum großen Ganzen: Etwa, wenn er seine Zuhörerinnen und Zuhörer ermuntert, „als freie Bürger eines freien Landes Prozesse mit zu gestalten“. Er spricht davon, wie befriedigend es ist, wenn man in einem Sozialprojekt Ergebnisse erzielt, die anderen zugutekommen und er ermutigt, dass man auch „bei Planänderungen im Leben mit der Kraft eines Teams gemeinsam durchkommen kann.“ „Alles ist machbar“, sagt Stefan Helber. Ein Satz, der wie ein Leitgedanke des Exzellenzprogrammes klingt.
Es ist ein wichtiges Anliegen der Initiatoren, dass die Studierenden die im Exzellenz-Programm erworbene Sach-, Methoden- und Selbstkompetenz im Team in ein Sozialprojekt einbringen und damit Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen.
Die Teilnehmenden des 6. Programmjahrganges präsentieren am 23. April ihre Ergebnisse. Das Team ‚FinanzFit‘, zu dem Arian Ahlers, Malte Groot, Florian Lippers und Luis Take gehören, überzeugte mit der Idee, junge Menschen zu befähigen, ihre finanzielle Zukunft selbstbewusst und kompetent zu gestalten und ihnen das notwendige Grundlagenwissen zu vermitteln, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
„Finanzielle Bildung ist ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und auch eine Frage der Chancengerechtigkeit“, stellte bereits die frühere Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, 2023 bei der Vorstellung einer nationalen Finanzbildungsstrategie fest.
Ziel des Teams war es, mit 100 Berufsschüler*innen der Justus-von-Liebig-Schule in Ahlem, einer Berufsschule für Agrar- und Tierberufe, Gartenbau und Floristik, in einem praxisorientierten Workshop von 90 Minuten über finanzielle Ziele, die eigenen Finanzen, die Themen ‚Sparen und Investieren‘ und finanzielle Risiken zu diskutieren. „Ein trockenes Thema so aufbereitet, dass man sich gerne damit beschäftigt“, „Alles Wichtige kompakt und verständlich vermittelt“ und „Ich habe gerade einen Termin bei meiner Bank gemacht“, waren drei der Rückmeldungen der Teilnehmenden und zeugen vom Erfolg des Projektes.
Noah Cordes, Leander Fröhlich, Felix Hackmann, Micha Herschel, Zlata Lukianchenko und Helena Mohr vom Team ‚Leibniz Quizzt‘ berichten, wie man mit einer anreizbasierten Quizreihe eine gesündere Lebensweise fördern kann.
Dazu haben sie im November 2024 vier Wochen lang 987 teilnehmende Studierenden spielerisch an wichtige Themen, wie gesunde Ernährung, körperliche und mentale Gesundheit und Suchtprävention herangeführt. Auf Plakaten, einem eigenen Instagram Account und über Rundmails haben sie ihre Idee und die Quizfragen geteilt. Auch hier bestätigte das Feedback den Erfolg des Projektes: „Vielen Dank für diese Quiz-Reihe! Ich finde es super, dass damit mehr Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Themen gelenkt wird!“
Wie vielversprechend das 7. Jahr im Kurt-Alten-Exzellenzprogramm wird, zeigt die Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Acht Studierende des Studienganges ‚Wirtschaftswissenschaft‘, fünf angehende Wirtschaftsingenieure, ein Student der Fachrichtung ‚Nachhaltige Ingenieurwissenschaft‘, drei zukünftige Maschinenbauer und eine Maschinenbauerin werden mit einer Vielzahl an Perspektiven die Diskussionen 2025 und 2026 im Programm bereichern. „Wann, wenn nicht jetzt“, hat Roman Witte, Masterstudent ‚Wirtschaftswissenschaft‘, seine Bewerbung für das Programm begründet. Passender kann man nicht in das neue Jahr starten.
Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt
Zu den Impressionen der Veranstaltung
Hinweis der Redaktion:
Für weitere Informationen zum Kurt-Alten-Exzellenz-Programm der Leibniz Universität Hannover https://www.wiwi.uni-hannover.de/de/kurt-alten-programm/ steht Ihnen Prof. Dr. Stefan Helber, Akademischer Leiter des Programms, unter Telefon +49 511 762 5650 oder per E-Mail unter stefan.helber@prod.uni-hannover.de zur Verfügung.