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Kurt-Alten-Exzellenz-Programm fördert 21 Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Kurt-Alten-Exzellenz-Programm fördert 21 Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

 

Bipana Thapa saß am 15. April im 6.600 km entfernten Nepal vor ihrem Computerbildschirm, als Stefan Helber, Professor an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität Hannover, die Studierenden und Gäste zum digitalen Treffen des Kurt-Alten-Exzellenz-Programmes begrüßte. Die 24-jährige gebürtige Nepalesin ist seit 2019 Bachelor-Studentin im Studiengang Wirtschaftswissenschaft. Gemeinsam mit 20 weiteren Kommilitoninnen und Kommilitonen gehört sie zu den Studierenden der Fakultät, die im dritten Jahrgang des Exzellenz-Programmes aufgrund ihrer herausragenden akademischen Leistungen individuell gefördert werden.

Die Studentinnen und Studenten präsentierten sich während der Auftaktveranstaltung mit einer beeindruckenden Vielfalt an Fähigkeiten und Hobbys: Neben der Musik und den bevorzugten Sportarten wie Handball, Fußball, Basketball, Hockey, Tauchen, Wandern und Snowboarding, berichteten die Programmteilnehmer von ihren Kochkünsten, der Astrofotografie, dem Metallbau, der Betreuung von Jugendfreizeiten in Norwegen und dem angepeilten Flugschein.

„Lauter interessante Menschen, die hier aufeinandertreffen“, zeigte sich auch Stefan Helber von den Begabungen der Bewerberinnen und Bewerber beeindruckt. Er begleitet seit 2019 das Programm als Akademischer Leiter. „Es ist unser Ziel, den Mentees über ihre Studieninhalte hinaus Förderangebote zu unterbreiten, die sie auf kommende Führungsaufgaben vorbereiten. Wir möchten Kompetenzen vermitteln, die unsere Teilnehmer eines Tages befähigen, in kritischen Situationen aus ökonomischer, ethischer und rechtlicher Sicht reflektierte und verantwortbare Entscheidungen zu treffen. Und wir ermuntern sie, sich mit erfahrenen Gesprächspartnern und untereinander zu vernetzen, weil im Programm möglicherweise Freundschaften fürs Leben geschlossen werden.“

Die Kurt-Alten-Stiftung, die seit 1996 neben Kunst und Kultur Talente in Schulen, Hochschulen, Universitäten und im Handwerk fördert, hat einen Gedanken der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach zu ihrer Handlungsmaxime erhoben: „Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.“ Es ist also im besten Sinne der Stifter, wenn die Studierenden im Exzellenz-Programm die erworbene Sach-, Methoden- und Selbstkompetenz im Team in ein Sozialprojekt einbringen, um damit Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Seit 2019 haben Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät auf diese Weise Beeindruckendes geleistet. So ermöglichte es studentische Expertise, dass mit der Erstellung eines Businessplans auf Basis eines Ehrenamtes die Schließung eines Cafés in einer Seniorenpflegeeinrichtung abgewendet werden konnte. Das Projekt „Kinderküche“ hat Kindern Spaß am selbstständigen Kochen und ein Gespür für gesundes und gutes Essen vermittelt. Die Projekte „Zukunftsfabrik“ und „Zukunftskompass“ unterstützen ausgewählte Schulen bei der Implementierung von berufsorientierenden Maßnahmen und ermöglichten Schülern in Zeiten von Corona, ohne Infektionsrisiko in einem virtuellen Raum mit Unternehmen verschiedener Berufsfelder in Kontakt zu kommen. Und im Projekt „Virtuelle Nachhilfe“ haben Studierende geholfen, die Diskrepanz an Bildung, die durch die Pandemie entstanden ist und die besonders Kinder aus sozial benachteiligten Familien trifft, zu lindern.

Natürlich hat die Pandemie die Akteure auch vor Probleme gestellt. Noch am 11. März des vergangenen Jahres haben die Projektteilnehmer der „Kinderküche“ mit den Kindern der Grundschule am Welfenplatz  ein Drei-Gänge-Menü gekocht. Und dann ging gar nichts mehr. „Corona zwang uns, die geplante Seminarwoche in Loccum ausfallen zu lassen,“ beschreibt Ariane Kayser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Produktionswirtschaft und seit 2019 Koordinatorin des Exzellenzprogrammes, die neue Situation. „Wir haben uns zügig auf die Bedingungen eingestellt und den zweiten Jahrgang im Juni 2020 digital gestartet. Die Studierenden des ersten Jahrganges haben den Workshop "Klare Kante! - Diskursethik und Argumentationsgüte am Beispiel aktueller Corona-Beiträge in den Medien“ aus der Seminarwoche online absolvieren können und mit etwas Verzögerung im Oktober 2020 ihre Zertifikate erhalten. Inzwischen führen wir das Programm sehr erfolgreich online durch.“

Welchen Wert diese individuelle Förderung hat, beweisen die Statements früherer Teilnehmerinnen und Teilnehmer – nachzulesen auf der Website des Programmes. Sie berichten von der Chance, in den Seminaren zur persönlichen Potenzial- und Teamentwicklung viel über sich selbst gelernt zu haben. Lars Brausewetter resümiert, dass der Austausch mit Entscheidern aus der Praxis sein Bewusstsein für die ethische Dimension von Unternehmensführungsentscheidungen gestärkt hat. Und Marike Campen ist besonders für das entstandene Netzwerk aus Kommilitonen und Führungskräften dankbar, das sicherlich auch nach ihrer Zeit an der Universität erhalten bleibt.

Ein solches Programm lebt auch vom persönlichen Austausch. Es ist den Initiatoren und Studierenden des 3. Jahrganges deshalb zu wünschen, dass spätestens zum Jahresende wieder persönliche Begegnungen bei Kaminabenden, in Seminaren und in den Projektgruppen möglich sind.

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt

 

Zu den Fotos der Veranstaltung 

 

Hinweis der Redaktion:

Für weitere Informationen zum Kurt-Alten-Exzellenz-Programm der Leibniz Universität Hannover https://www.wiwi.uni-hannover.de/de/kurt-alten-programm/ steht Ihnen Prof. Dr. Stefan Helber, Akademischer Leiter des Programms, unter Telefon +49 511 762 5650 oder per E-Mail unter stefan.helber@prod.uni-hannover.de gern zur Verfügung.