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Insa Weilage führt Schülerteam im „YES! - Young Economic Summit“ zum Regionalsieg

Insa Weilage führt Schülerteam im „YES! - Young Economic Summit“ zum Regionalsieg

© YES!
Die Bekanntgabe der Finalisten erfolgte durch die Bürgermeisterin der Stadt Kiel, Renate Treutel (oben). Freuen sich auf die Teilnahme am Finale im September an der Bucerius Law School in Hamburg – das Schulteam der IKS (unten).

Wie kann man Schülerinnen und Schülern grundlegende ökonomische Zusammenhänge und wichtige Schlüsselqualifikationen wie Projektmanagement, Teamwork und Präsentationstechniken vermitteln? Mit Insa Weilage und Axel Ebers haben sich zwei Promotionsstudierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät diesem Ziel verschrieben - und das mit beachtlichem Erfolg.

Die Zahlen, die das Ifo-Institut im Frühjahr veröffentlichte, sind alarmierend. Statt 7,4 Stunden täglich – wie vor der Pandemie – lernten die Schüler der Umfrage zufolge im Schnitt nur noch 4,3 Stunden. Das ist zwar etwas mehr als im ersten Lockdown, doch die Bildungsforscher bemängeln, dass die Politik auch mit langer Vorlaufzeit und nach eindringlichen Appellen von Eltern und Wissenschaft keine angemessene Beschulung aller Kinder und Jugendlichen im Distanzunterricht sicherstellen konnte.

Es gibt in diesen Zeiten aber auch positive Nachrichten: 2021 haben sich knapp 700 Schülerinnen und Schüler für das „YES! – Young Economic Summit“, einen der größten Schulwettbewerbe rund um gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen für die junge Generation, angemeldet. Das YES! ist ein gemeinsames Projekt der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Joachim Herz Stiftung aus Hamburg und steht seit 2015 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Aufgeteilt in fünf Regionen, werden die Schülerinnen und Schüler von den wissenschaftlichen Partnern des Wettbewerbs betreut, zu denen im Norden, neben der Bucerius Law School, dem German Institute of Global and Area Studies (GIGA), dem Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und der Universität Hamburg, auch das Center für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) an der Leibniz Universität Hannover gehört.

Eins der 65 Schulteams des diesjährigen Wettbewerbs ist das Team „Container4u“ der Immanuel Kant Schule in Neumünster. Die Schülerinnen und Schüler, die in den vergangenen Monaten von Insa Weilage vom Center für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) begleitet wurden,  präsentierten in der vergangenen Woche beim digitalen Regionalwettbewerb Nord ihre Antwort auf die Frage „Wohnungsknappheit, Gentrifizierung und Mietenwahnsinn: Wie kann bezahlbarer Wohnraum in Städten geschaffen werden?“ mit so viel Erfolg, dass sie sich einen Platz beim Bundesfinale im September in Hamburg sicherten. Die Gruppe überzeugte mit der Idee „Container4u“, eine weiterentwickelte Art des Studentenwohnheims, welche Studierenden in Form einer Containersiedlung preiswertes und nachhaltiges Wohnen in zentraler Lage ermöglicht.

„Auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt steht seit Jahren eine steigende Nachfrage einem beinahe starren Wohnungsangebot gegenüber. Daraus folgt ein sogenanntes Allokations- also Verteilungsproblem, von dem insbesondere einkommensschwache Gruppen wie Geringverdiener, Familien, Studenten oder Rentner betroffen sind. Die Schüler haben die existierenden Maßnahmen wie zum Beispiel Mietpreisbremse, Wohngeld und sozialer Wohnungsbau analysiert, die empirische Evidenz betrachtet und festgestellt, dass alle Lösungsansätze Vor- und Nachteile haben“, beschreibt Insa Weilage den Anspruch des Projektes.

„Es galt, die abstrakte Diskussion von Maßnahmen mit Leben zu erfüllen. Das Team hat sich entschieden, den Fokus insbesondere auf das Thema ‚Studentisches Wohnen in der Region‘ zu richten. Dass die Idee einer Containersiedlung für Studierende dann zum Sieg des Regionalfinales geführt hat, freut mich natürlich besonders.“

Auch Axel Ebers, der wie Insa Weilage im CWS forscht, begleitete zum zweiten Mal ein Schulteam im Wettbewerb. Schülerinnen und Schüler der Bismarckschule Elmshorn präsentierten mit seiner Unterstützung die Idee, durch TikTok-Videos zum Thema „Neuverschuldung im Zuge der Corona-Pandemie – Wie können wir die Finanzkrise verhindern und für mehr Gerechtigkeit sorgen?“ für Aufklärung unter Gleichaltrigen zu sorgen.

Die Akteure des Wettbewerbs sind sich auch im 7. Jahr des Bestehens des YES! einig: Der Diskurs mit  Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schärft nicht nur den Blick der Schüler auf globale Zusammenhänge, sondern sie erleben auch hautnah, dass sie nicht nur Spielball der ökonomischen Realität sein müssen, sondern diese auch eigenverantwortlich mitgestalten können.

Im Übrigen - die Anmeldung für das YES! 2022 ist bereits möglich: www.young-economic-summit.org/mitmachen/ Die Projektinitiatoren bitten darum, den Hinweis auf den Wettbewerb des kommenden Jahres mit Schüler*innen, Lehrkräften und anderen geeigneten Ansprechpartner*innen im eigenen Umfeld zu teilen.

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt