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Folgen der COVID-19-Pandemie für Frauen in Führungspositionen

Folgen der COVID-19-Pandemie für Frauen in Führungspositionen

© B. Lark Unsplash

 

Auch nach der Corona-Krise werden flexible Arbeitsformen fortbestehen, zu einer Änderung tradierter Geschlechterrollen führen und mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen zentralen Hindernisgrund auf bessere Karrierechancen für Frauen verringern.

Zu diesem Fazit kommen Vivien-Sophie Gulden und Professor Dr. Stephan L. Thomsen vom Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover in ihrem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst‘ - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik. https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2021/heft/4/beitrag/frauen-in-fuehrungspositionen-chancen-und-risiken-durch-die-covid-19-pandemie.html

Der Artikel bietet einen Überblick über die Situation von Frauen in Führungspositionen und die wichtigsten Gründe für ihre Unterrepräsentation. Besonderes Augenmerk legen die Autoren auf die Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen, um Chancen und Risiken zu identifizieren.

Frauen sind von der Corona-Pandemie in besonderem Maße betroffen, denn noch immer sind sie es, die sich vornehmlich um Kinder, pflegebedürftige Angehörige und den Haushalt kümmern.  Die Veränderungen des Arbeitsalltags in der Corona-Krise haben dazu geführt, dass die Zeiteinteilung für Beruf und Familie, insbesondere für die Kinderbetreuung, zwischen den Geschlechtern ähnlicher geworden ist. Waren Väter vor der Pandemie im Durchschnitt noch mit 3,3 Stunden an der Sorgearbeit beteiligt, so hat sich ihre Zeit jetzt auf durchschnittlich 5,6 Stunden erhöht. Auch wenn weiterhin Geschlechterunterschiede bestehen, Frauen leisten täglich im Durchschnitt 7,9 Stunden Haus- und Familienarbeit, so hat sich die Differenz jedoch verringert. Dies kann einen längerfristigen Wertewandel initiieren, aus dem sich Veränderungen der geschlechterspezifischen Arbeitsteilung im Haushalt ergeben.

Die Autoren stellen fest, dass sich kurzfristig auch aufgrund der Einschränkung der Kinderbetreuung in der Pandemie Beeinträchtigungen in der Karriere für Frauen ergeben. Längerfristig wird die Akzeptanz mobiler Arbeitsmodelle jedoch sowohl für Frauen als auch für Männer zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen, wovon gerade die Frauen profitieren werden.

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt