Ein Jahr WiWi-Studium ist eine Herausforderung aber gleichzeitig auch Gelegenheit, Fachwissen aufzubauen, neue Freundschaften zu schließen und sich selbst zu organisieren. Wie blicken die Erstis aus dem Herbst 2024 auf ihren Studienalltag? Die Webredaktion hat bei Franka Aselmeier und Aurora Wolthausen nachgefragt.
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Foto: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Franka und Aurora, hinter Ihnen liegen zwei Semester an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät – Ihr erstes Jahr in drei Worten?
Franka: Spannend, fordernd und lehrreich.
Aurora: Aufregend, intensiv und lustig.
Zu Beginn eines Studiums ist alles neu: Stundenplan, Lernstoff, Prüfungen. Welche konkreten Strategien haben Sie entwickelt, um mit der Arbeitslast umzugehen?
Aurora: Ehrlich gesagt hatte ich zu Beginn keine Strategie. Vieles ergab sich mit der Zeit. Doch ich habe gemerkt, dass Karteikarten, das Arbeiten mit Studydrive, kurze Zusammenfassungen pro Woche und das regelmäßige Besuchen der Tutorien für mich am besten funktionieren. Da ich pendle, nutze ich die Zeit im Zug oft zum Wiederholen oder Vorbereiten – das spart später einige Nerven. Außerdem habe ich festgestellt, dass mir das Lernen in der BIB hilft. Dort herrscht eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre, um wirklich dranzubleiben und Ablenkungen zu vermeiden.
Franka: Da auch ich jeden Tag mit dem Zug nach Hannover gependelt bin, habe ich die Zeit unterwegs zum Lernen oder zum Schreiben von Karteikarten genutzt. Das spart später in der Lernphase wirklich viele Stunden. Ich habe gemerkt, dass für mich das Lernen zusammen mit Freunden am besten klappt. Da bleibt man motiviert und versteht vieles schneller.
Gab es ein Highlight oder eine besondere Erinnerung aus dem ersten Jahr?
Franka: Für mich war das Schönste, wie schnell man Anschluss findet. Gerade durch Lerngruppen und gemeinsame Lernphasen sind gute Freundschaften entstanden. Man unterstützt sich gegenseitig, motiviert sich und hat dabei auch echt viel Spaß. Das macht das Studium direkt viel angenehmer.
Aurora: Definitiv die O-Woche und die Zeit bis zur ersten Prüfungsphase. Danach war man als Student richtig angekommen. Das war eine super spannende und bereichernde Zeit, in der ich tolle neue Freundschaften geschlossen habe und die ich nicht missen möchte. Außerdem habe ich an Kursen des Hochschulsports teilgenommen, die ein toller Ausgleich zum Lernalltag waren - gerade im Sommersemester.
Wenn Sie sich mit der Erstsemesterstudierenden vor einem Jahr vergleichen – was hat sich an Ihrer Arbeitsweise und Ihrem Denken verändert?
Aurora: Als Ersti hört man öfter, dass man nicht jede Vorlesung besuchen muss, weil die Zeit zum Lernen wichtiger sei. Ich habe gemerkt, dass mir die meisten Vorlesungen trotzdem helfen – einfach, um besser drinzubleiben und den Stoff direkt zu verstehen. Mittlerweile plane ich meine Lernphasen viel strukturierter und frühzeitiger. Ich habe festgestellt, dass in unserem Jahrgang ein gewisser Leistungsdruck herrscht, weil Viele früh eine bestimmte Richtung einschlagen möchten. Natürlich will man da mithalten und der eigene Anspruch steigt automatisch. Aber ich versuche, das als Motivation und nicht als Stress zu sehen.
Franka: Ich bin auf jeden Fall strukturierter geworden. Ich plane meine Woche besser und weiß inzwischen, wieviel Zeit ich wirklich für‘s Lernen brauche. Außerdem gehe ich jetzt organisierter an Aufgaben heran und lasse mich nicht so schnell stressen, wenn mal viel gleichzeitig ansteht.
Nach einem Jahr kennen Sie die Chancen und Herausforderungen des Studiums. Was steht für Sie in den kommenden Monaten an und auf welche Themen freuen Sie sich?
Franka: In diesem Semester bewerbe ich mich für ein Auslandssemester und mache einen Englischkurs, um mich darauf vorzubereiten. Ich freue mich darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und mein Englisch zu verbessern. Besonders spannend finde ich die empirische Wirtschaftsforschung.
Aurora: Ich freue mich besonders auf die Module ‚Economics of Development and Environment‘ und ‚Operations and Information Management‘. Auch ich plane ein mögliches Auslandssemester, auf das ich schon sehr gespannt bin und mich auf die Vorbereitungen freue.
Sie sprachen vor einem Jahr davon, vielleicht Ihre persönlichen Erfahrungen bei der Organisation der O-Phase 2025 einzubringen. Sie haben Wort gehalten und werden ab 13. Oktober als Tutorinnen unsere Erstsemesterstudierenden begleiten. Wie gelingt der perfekte Start ins Studium und was werden Sie den neuen Studierenden empfehlen?
Aurora: Ich freue mich total, die Ersti-Woche dieses Mal von der anderen Seite zu erleben. Gemeinsam haben wir das Programm überarbeitet und neue Elemente eingebaut – z. B. Workshops, aus denen sich die Erstis ihre Favoriten aussuchen können. Dazu kommen wieder tolle Aktionen vom FSR wie die Goodie Bags, Partys und viele Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen. Mein wichtigster Tipp: Seid offen, neugierig und geht auf andere zu. Alle sind neu hier und genau das macht die ersten Wochen so besonders. Diese Anfangszeit vergeht viel zu schnell. Also nutzt die Chance, Kontakte zu knüpfen, das Uni-Leben in eurem Tempo kennenzulernen und all das Neue auf euch zukommen zu lassen. Man wächst schneller rein, als man denkt.
Franka: Ich werde den Erstis raten, an wirklich allen Workshops und Veranstaltungen der O-Phase teilzunehmen. Das ist die beste Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und sich direkt wohlzufühlen. Außerdem sollte man die Anfangszeit genießen und sich nicht zu sehr stressen. Es ist eine spannende Phase, in der man viel erlebt und schnell seinen Platz findet.
Vielen Dank für Ihre Auskünfte. Wir wünschen Ihnen eine anregende Woche gemeinsam mit den Erstis.
Die Fragen stellte Birgitt Baumann-Wohlfahrt.
Interview mit Franka Aselmeier und Aurora Wolthausen im Oktober 2024.