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Wirtschaftsinformatiker forschen an der Logistik der Zukunft

Wirtschaftsinformatiker forschen an der Logistik der Zukunft

Die Partner beim Projektstart am 21. September (v.l.n.r.): Prof. Dr. Josef von Helden, Hochschule Hannover, Prof. Dr. Bernhard Friedrich TU Braunschweig, Uwe Völker, Deutsche Post DHL Group, Dr. Susanna Zapreva, Stadtwerke Hannover AG,  Stefan Schostok,  Landeshauptstadt Hannover, Dr. Eckhard Scholz, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Karin Beckmann, Land Niedersachsen, Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover. (Foto: H. Scheffen) Die Partner beim Projektstart am 21. September (v.l.n.r.): Prof. Dr. Josef von Helden, Hochschule Hannover, Prof. Dr. Bernhard Friedrich TU Braunschweig, Uwe Völker, Deutsche Post DHL Group, Dr. Susanna Zapreva, Stadtwerke Hannover AG,  Stefan Schostok,  Landeshauptstadt Hannover, Dr. Eckhard Scholz, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Karin Beckmann, Land Niedersachsen, Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover. (Foto: H. Scheffen) Die Partner beim Projektstart am 21. September (v.l.n.r.): Prof. Dr. Josef von Helden, Hochschule Hannover, Prof. Dr. Bernhard Friedrich TU Braunschweig, Uwe Völker, Deutsche Post DHL Group, Dr. Susanna Zapreva, Stadtwerke Hannover AG,  Stefan Schostok,  Landeshauptstadt Hannover, Dr. Eckhard Scholz, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Karin Beckmann, Land Niedersachsen, Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover. (Foto: H. Scheffen)
Die Partner beim Projektstart am 21. September (v.l.n.r.): Prof. Dr. Josef von Helden, Hochschule Hannover, Prof. Dr. Bernhard Friedrich TU Braunschweig, Uwe Völker, Deutsche Post DHL Group, Dr. Susanna Zapreva, Stadtwerke Hannover AG, Stefan Schostok, Landeshauptstadt Hannover, Dr. Eckhard Scholz, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Karin Beckmann, Land Niedersachsen, Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover. (Foto: H. Scheffen)
Leiter der Arbeitsgruppe im Institut für Wirtschaftsinformatik, Marc Sonneberg Leiter der Arbeitsgruppe im Institut für Wirtschaftsinformatik, Marc Sonneberg Leiter der Arbeitsgruppe im Institut für Wirtschaftsinformatik, Marc Sonneberg
Leiter der Arbeitsgruppe im Institut für Wirtschaftsinformatik, Marc Sonneberg

Die Deutsche Post DHL Group wird in den kommenden Monaten ihre Lieferflotte in Teilen Hannovers auf Elektro-Fahrzeuge umstellen. An dem Modellprojekt zu effizientem und umweltschonendem Lieferverkehr sind auch Mitarbeiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät beteiligt.

Welche Auswirkungen hat die stetig steigende Nutzung von Online-Handelsplattformen auf den innerstädtischen Warenverkehr einer Großstadt? Individuelle Kundenwünsche summieren sich deutschlandweit tagtäglich zu einer nicht enden wollenden Flut von Paketsendungen. Nach Aussage von Branchenexperten werden sich die Paketzahlen von 2015 bis 2025 etwa verdoppeln. Der Online-Handel wächst rasant und mit ihm die Logistik, um die Waren zu liefern.

Volle Straßen in Wohnquartieren, Fahrzeuglärm, Emissionen und Lieferverkehr - die nachhaltige urbane Logistik der Zukunft steht vor gewaltigen Herausforderungen. Wie lassen sich in Ballungszentren das Interesse der Menschen an einem gesunden Lebensumfeld mit den Ansprüchen an eine flexible Mobilität, kurzfristige Lieferfristen und eine schnelle Abwicklung im Waren- und Dienstleistungsverkehr vereinbaren?

Neben dem Einsatz emissionsarmer Technologien kann auch eine intelligente Planung von Transport und Verteilung die Nutzungskonflikte entschärfen. Unter Leitung von Prof. Michael H. Breitner werden Mitarbeiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik im Projekt ‚Untersuchungs-, Simulations- und Evaluationstool für Urbane Logistik‘ (USEfUL) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF - FKZ: 03SF0547B) wissenschaftliche Lösungsansätze für neue Mobilitätsformen entwickeln. Digitale Kommunikations- und Steuerungstechniken sollen Transporte bündeln und Leerfahrten vermeiden.

Wir nahmen den symbolischen Startschuss des Projektes am 21. September 2017 vor dem Rathaus Hannover zum Anlass für einige Fragen an den Leiter der Arbeitsgruppe "Urbane Logistik der Zukunft in Hannover" im Institut für Wirtschaftsinformatik, Marc Sonneberg:

Herzlichen Glückwunsch – das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat für das Projekt ‚USEfUL‘ eine Fördersumme von 2 Mio. € bereitgestellt. Mit welchen Kompetenzen haben Sie sich als Forscherteam für dieses Projekt empfohlen?

Vielen Dank! Einerseits hat das trans- und interdisziplinäre Konzept aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommune den Fördergeber überzeugt, andererseits der Arbeitsplan der Beteiligten. Im Gegensatz zu anderen (Pilot-)Projekten greifen wir ein Schritt zurück und möchten erst einmal den Mensch als Auslöser der urbanen Logistik verstehen. Deshalb werden Bürger im gesamten Projektverlauf aktiv beteiligt und befragt.

Ziel ist die Konzeption einer Web-Applikation zur bundesweiten Koordination der Citylogistik. Was sind Ihre nächsten Schritte?

Im Moment befinden wir uns natürlich erst einmal in der Startphase. Die Entwicklung der Web-Applikation als finales Konstrukt von USEfUL wird erst ab 2019 erfolgen. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Identifikation geeigneter Pilotquartiere in der Stadt und der damit verbundenen Datenakquise und –auswahl. Dazu bringen wir vom Institut für Wirtschaftsinformatik unsere Kompetenzen im Bereich Big Data Analytics ein.

Sie haben mit der Stadt Hannover, Volkswagen Nutzfahrzeuge, der Hochschule Hannover und der TU Braunschweig starke Partner an Ihrer Seite. Welche Synergieeffekte erhoffen Sie sich für Ihre eigene Forschungstätigkeit?

Der Forschungsschwerpunkt meiner Promotion liegt in der Optimierung urbaner Verkehrsprozesse und Geschäftsmodellen mit dem Ziel der Ableitung von Handlungsempfehlungen für verschiedene Stakeholder. Neben dem Carsharing beschäftige ich mich seit circa einem Jahr auch intensiv mit der urbanen Logistik. Durch das Projekt besteht nun der Zugang zu wichtigen Daten, mit denen die Publikationschancen sicherlich nochmals steigen werden.

Sie sind junger Vater. Was kann man nach Ihrer Meinung ganz persönlich tun, damit unsere Kinder in einer lebenswerten Stadt aufwachsen?

Es sollte sich häufiger mit den resultierenden Wirkungsketten auseinander gesetzt werden, die das eigene Verhalten mit sich bringt. Dies gilt für alle Bereiche, sei es die Autonutzung, das (Online-)Bestellverhalten oder der Umgang mit Abfall. Besonders unverständlich finde ich Zigarettenstummel, Kaugummis und anderen Abfall auf den Straßen und in öffentlichen Bereichen, speziell auch auf dem Campus. Wenn sich jeder etwas verantwortungsvoller und emissionsbewusster verhält, profitieren die Umwelt und letztendlich wir alle. 

Vielen Dank für die Auskünfte.