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Kurt-Alten-Programm fördert Exzellenz an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Kurt-Alten-Programm fördert Exzellenz an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

© Foto: Birgitt Baumann-Wohlfahrt

„Ich konnte für mich entdecken, dass soziales Engagement einen großen Mehrwert bringt und man sich um mehr kümmert, als nur um sich selbst, gute Noten und persönliche Erfolge.“ Mit diesem Fazit blickt Timo Niere auf seine Teilnahme im Kurt-Alten-Exzellenz-Programm an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zurück.

Der Student im 6. Semester des Bachelorstudienganges Wirtschaftswissenschaft ist einer von 17 Studierenden, die zwischen April 2021 und Mai 2022 im dritten Jahrgang des Programmes aufgrund ihrer herausragenden akademischen Leistungen individuell gefördert wurden. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Malte Hauer, Paul Hoppe und Leonie Hormig entwickelte er in dem Sozialprojekt „Besser gemeinsam“ Ideen, wie sich der soziale Austausch im Alter ermöglichen und Seniorinnen und Senioren zu Gesprächen und Aktivitäten zusammengebracht werden können, um Einsamkeit und soziale Isolation zu reduzieren.

Die Kurt-Alten-Stiftung hat einen Gedanken der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach zu ihrer Handlungsmaxime erhoben: „Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.“ „Die Sozialprojekte ermöglichen unseren Studierenden, die im Exzellenz-Programm erworbene Sach-, Methoden- und Selbstkompetenz unmittelbar in ihre Teamarbeit einfließen zu lassen und dabei Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen“, beschreibt Prof. Dr. Stefan Helber, seit 2019 Akademischer Leiter des Programms an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, das Anliegen der Initiatoren. Deren Ziel ist es, den Mentees über ihre Studieninhalte hinaus Förderangebote zu unterbreiten, die sie auf mögliche zukünftige Führungsaufgaben vorbereiten.

Befragt nach dem Wert des Programmes für die eigene Persönlichkeits- und Potenzialentwicklung, beschreibt Georg Kroth seine Erfahrungen als Teilnehmer: „Vor allem die Entscheidungsfindung hat sich bei mir geändert. Ich versuche, die Dinge aus mehreren Perspektiven zu sehen und aufgrund dessen fundiert meine Entscheidung zu treffen. Die Debattierübungen sowie die Rhetorikschulung haben mir geholfen, meine Meinungen besser zu artikulieren und Struktur in meine Argumentationen zu bringen.“

Seine Kommilitonin Luise Licker berichtet, wie sie ihre Fähigkeit, Inhalte souverän vorzustellen, im Programm weiterentwickeln konnte: „Durch die regelmäßigen Vorstellungen unseres Projektfortschrittes und die zahlreichen Argumentations- und Diskussionsrunden sind diese Situationen für mich stärker zur Normalität geworden, so dass ich sie nun deutlich entspannter angehe, was sich auch nach außen zeigen wird. Außerdem habe ich meine Fähigkeit, meine Meinung in einem Vortrag argumentativ zu untermauern, verbessern können.“

Ziel des Programms ist es, in Workshops, Exkursionen und zwei gemeinsamen Seminarwochen die Teilnehmehmenden zu befähigen, eines Tages in kritischen Situationen aus ökonomischer, ethischer und rechtlicher Sicht reflektierte und verantwortbare Entscheidungen zu treffen. Dabei stehen den Studierenden exzellente Trainer und Gesprächspartner zur Seite.

So berichtet Paul Hoppe zum Beispiel von seiner Erfahrung mit dem Coach Alexander Moritz: „Besonders beeindruckt hat mich das erste Coaching im Juni 2021. Aufgrund der damaligen Corona-Situation konnten wir uns nur online treffen. Da wir uns größtenteils noch nicht kannten und uns noch nie in Präsenz getroffen haben, war das Medium der Videokonferenz nicht optimal für die erste Kontaktaufnahme. Daher war ich sehr beeindruckt, wie Alexander Moritz sich vorbereitet hat, um mit interessanten Methoden die Vernetzung innerhalb der Gruppe voranzutreiben. Das hat uns den Einstieg in das Programm sicherlich erleichtert.“

Die Teilnehmerin Madita Kölbel haben besonders die beiden Kaminabende mit dem Geschäftsführer des Flughafens Hannover, Dr. Raoul Hille, und dem Vorsitzenden des Vorstandes der Deutsche Messe AG, Dr. Jochen Köckler, beeindruckt. Sie erzählt, wie einfach die Gespräche mit den Führungskräften liefen: „Bei den Kaminabenden fand immer ein guter Austausch statt und die Führungskräfte haben sich sehr gefreut, mit uns über für das Unternehmen relevante Themen zu diskutieren. Unsere Ideen wurden ernst genommen und es wurde das Gefühl vermittelt, dass nicht nur wir Studierenden etwas von dem Abend mitnehmen, sondern auch die Führungskräfte.“

Für Bipana Thapa war eine Exkursion im Oktober des vergangenen Jahres zur „Ausbildungs- und Lehrübung Landoperationen 2021“ etwas ganz Besonderes: „Wir wurden zum Besuch einer Panzerlehrbrigade in Munster eingeladen, wo wir einen hochrangigen und komplexen Führungs- und Entscheidungsprozess inklusive seiner Umsetzung demonstriert bekamen. Zuerst wurde eine Situation sorgfältig analysiert und führte schließlich zu einem Beschluss des Brigadekommandeurs zur Durchführung einer militärischen Maßnahme. Von einer Zuschauertribüne durften wir mit anderen jungen Offizieren und Offiziersanwärtern die Panzerschießbahn beobachten. Es war ein einmaliges Erlebnis.“

Für die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des dritten Jahrganges ging am 3. Mai während einer Festveranstaltung im Königlichen Pferdestall der LUH mit der Präsentation der Projektergebnisse und der Übergabe der Zertifikate ein erkenntnisreiches Jahr zu Ende. Zugleich wurden 13 Studierende offiziell in den vierten Jahrgang des Programmes aufgenommen. Gekonnt moderiert von Stefan Helber, machte dieses Treffen deutlich, dass die Exzellenzförderung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist. Da bekanntlich nichts so gut ist, dass es nicht noch verbesserungswürdig wäre, konzipieren die Programminitiatoren bereits den 5. Jahrgang. Er wird inhaltlich noch reicher und interdisziplinär, da zukünftige Juristen und Ingenieure zu den Teilnehmenden gehören werden.

Den Gästen dieses Abends bleiben zwei Dinge in Erinnerung. Fast philosophisch anmutend und ganz im Sinne von Ebner-Eschenbach ermuntert Stefan Helber die Studierenden zum Handeln: „Das ist die beste Welt, die wir haben und mit der müssen wir etwas machen.“ Und die gelöste, anregende Atmosphäre unter den Teilnehmenden am Ende des Abends, die bestätigt, dass im Programm Freundschaften für das Leben geschlossen werden.

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt

Zur Slideshow mit den Fotos der Veranstaltung.

 

Hinweis der Redaktion:

Für weitere Informationen zum Kurt-Alten-Exzellenz-Programm der Leibniz Universität Hannover https://www.wiwi.uni-hannover.de/de/kurt-alten-programm/ steht Ihnen Prof. Dr. Stefan Helber, Akademischer Leiter des Programms, unter Telefon +49 511 762 5650 oder per E-Mail unter stefan.helber@prod.uni-hannover.de zur Verfügung.