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Kooperationsprojekt zu Diversität in der Gesundheitsversorgung wird mit 3,9 Millionen Euro durch das Land Niedersachsen gefördert

Kooperationsprojekt zu Diversität in der Gesundheitsversorgung wird mit 3,9 Millionen Euro durch das Land Niedersachsen gefördert

© Foto: J Toney Unsplash.com

Welchen Hindernissen begegnen zugewanderte Menschen im deutschen Gesundheits- und Pflegesystem und wie lassen sich diese Barrieren abbauen? Forscherinnen und Forscher der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät rücken in ihrem Projekt “HUMAN-LS“ sozialmedizinische Aspekte in den Fokus und werden dabei durch das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung gefördert.

Studien zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund, im Vergleich zur restlichen Bevölkerung, Pflegeleistungen deutlich weniger in Anspruch nehmen. Dies hängt mit einem ausgeprägten Wunsch nach familialer Unterstützung im Pflegefall zusammen. Aber auch Barrieren, wie Unkenntnis über die Beratungs- und Hilfsangebote, mangelnde Sprachkenntnisse oder bürokratische Hürden bei der Beantragung von Leistungen, hindern diese Menschen daran, sich Unterstützung aus dem Gesundheitssystem zu holen.

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Erkenntnis, dass jeder Mensch verschieden ist und individuelle medizinische Bedürfnisse hat, verlangt nach zukunftsweisenden Antworten. Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung fördern deshalb im Rahmen des Programms zukunft.niedersachsen sieben Forschungsprojekte in der Gender- und Diversitätsmedizin mit insgesamt rund neun Millionen Euro.

Wir freuen uns sehr, dass das Land Niedersachsen in die ökonomische Analyse von Disparitäten und Heterogenität in der Gesundheitsversorgung investiert“, begrüßt Prof. Dr. Annika Herr, Sprecherin des Center for Health Economics Research Hannover (CHERH), einer Forschungskooperation von LUH und MHH, die Förderzusage in Höhe von 3,9 Millionen Euro für das Projekt „Health Equality, Migration and Diversity: Data Driven Assessment of Disparities, Digitization and Diversity in Prevention, Medical Care and Nursing Care in Lower Saxony“ (HUMAN-LS). Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen, Prof. Dr. Arndt Reichert, PD Dr. Jan Zeidler, Dr. Johanna Quis (alle drei ebenfalls am Institute of Health Economics), Dr. Kathrin Damm (Institut für Versicherungsbetriebslehre), Prof. Dr. Michael Breitner (Institut für Wirtschaftsinformatik) und den Forschenden der Medizinischen Hochschule Hannover soll analysiert werden, welche Hürden Menschen mit Migrationshintergrund beim Zugang zu Gesundheitsleistungen in Niedersachsen erleben, etwa in den Bereichen psychische Gesundheit und Pflege.

Mithilfe von Gesundheitsdaten und KI sollen Unterschiede beim Zugang und bei der Nutzung von medizinischen Leistungen datenschutzkonform untersucht werden. Durch eine intensive Einbindung von Verbänden, Verwaltung und Selbsthilfeorganisationen soll ein hohes Maß an gesellschaftlicher Partizipation gewährleistet werden. Ziel ist es, Strategien und Empfehlungen für die Gesundheitspolitik in Niedersachsen zu entwickeln.

Weitere Informationen zum CHERH, zum Institute of Health Economics und dem Programm des Landes Niedersachsen finden Sie hier:

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt