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Enactus Hannover im Finale der Google Impact Challenge

Enactus Hannover im Finale der Google Impact Challenge

Foto: Tim Schaarschmidt Foto: Tim Schaarschmidt Foto: Tim Schaarschmidt
Hoffen bis 6. Juni beim Voting auf die aktive Unterstützung ihrer Kommilitonen und Mitarbeiter der LUH – das Team Pfandschaf(f)t der studentischen Initiative Enactus Leibniz Universität Hannover e. V. (v. l.): Mareike Seidel, Bastian Kühne, Neal Asprion, Theresa Riefenstahl, Christoph Reinders und Leonard Zucht; Foto: Tim Schaarschmidt

„Pfandschaf(f)t“ ist als soziales Projekt des Enactus-Hochschulteams der Leibniz Universität Hannover gestartet, um ein konkretes Problem zu lösen: Wie bringt man die Spender und Sammler von Pfandflaschen zusammen? Das Projektteam, das zu den 100 Finalisten in der Kategorie ‚Lokale Projekte‘ der Google Impact Challenge gehört, braucht beim Online-Voting bis 6. Juni jede Stimme. Auf die 50 Initiativen mit den meisten Stimmen wartet eine Fördersumme von je 20.000 €.

Wirtschaftliches Denken für gute Zwecke nutzen, sich aktiv engagieren und gemeinsam etwas bewegen – dafür steht Enactus. Das internationale Netzwerk, das seit 1975 Studenten, Akademiker und Geschäftsleute zusammenbringt, vereint heute weltweit etwa 70.000 Mitglieder an mehr als 1.700 Universitäten.

Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gründeten 2010, damals noch unter dem früheren Namen der Organisation das SIFE-Team (Students In Free Enterprise) Hannover, heute Enactus Leibniz Universität Hannover e.V. In einem interdisziplinären Team mit Mitgliedern unter anderem aus den Bereichen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Informatik arbeitet der Verein gegenwärtig in den Bereichen Energie, Soziales, Ernährung und Umwelt an sieben Projekten.

Hinter „Pfandschaf(f)t“ steht ein achtköpfiges Team unter Leitung von Christoph Reinders, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informationsverarbeitung der Leibniz Universität, Theresa Riefenstahl, Studentin im Masterstudiengang Wirtschaftswissenschaft und Mareike Seidel, Masterstudentin in der Fachrichtung Wirtschaftsingenieur.  

Der Projektidee liegt die Beobachtung zu Grunde, dass sich in Haushalten, Büros und Wohngemeinschaften Pfandflaschen ansammeln, weil der nächste Supermarkt vermutlich für den inneren Schweinehund eine Ecke zu weit oder einige Treppenstufen zu viel entfernt ist. Andererseits gibt es Menschen, die täglich nach Pfandflaschen suchen und dafür durch deutsche Innenstädte ziehen, um diese zu sammeln oder gar mühselig aus öffentlichen Mülleimern zu fischen.

Mit Pfandgeben.de hat der Student Jonas Kakoschke im Rahmen des Studiengangs Kommunikationsdesign an der HTW Berlin 2011 eine Plattform entwickelt, die zwischen Pfandflaschen-Besitzern und Pfandsammlern vermittelt. Das Prinzip ist einfach: Pfandgebende können Pfandnehmende auf simple Art im eigenen Stadtteil finden und per Handy erreichen. Dadurch profitieren beide Seiten. Pfandgebende werden ihre angesammelten Flaschen los und Pfandnehmenden wird die Suche nach Pfand erleichtert.

Christoph Reinders und sein Team kooperieren mit den Initiatoren von Pfandgeben.de und gehen mit der Entwicklung einer App den nächsten Schritt. Die App ermöglicht das anonyme oder persönliche Spenden von Pfand an Pfandsammler und schafft eine Plattform, die Pfandspender und Pfandnehmer miteinander verbindet. Damit spart sich zum einen der Pfandspender den Weg zum Pfandautomaten und zum anderen unterstützt das Pfand bedürftige Menschen. Eine Umfrage ergab, dass 80% der Pfandnehmer bereits ein Smartphone besitzen. Damit die Pfandnehmer ohne Smartphone nicht benachteiligt werden, wird zusätzlich eine SMS-Funktion implementiert. Ziel ist es, die Bekanntheit der Website Pfandgeben.de zu steigern und mögliche Barrieren zu beseitigen, um mehr Menschen zum Spenden zu animieren und den Markt der potenziellen Nutzer zu vergrößern. Ende Juni 2018 wollen die Initiatoren die App im App Store und im Google Play Store veröffentlichen.

Erfolgreiche Projekte benötigen Geld und Know how. Die könnten im besten Fall ein hoher Stimmenanteil und ein Platz unter den ersten 50 Finalisten der Google Impact Challenge sichern. Das Projektteam hofft deshalb bis 6. Juni unter https://impactchallenge.withgoogle.com/deutschland2018/charities/pfandschafft auf ein reges Voting durch Studierende und Mitarbeiter der Leibniz Universität. Bis Februar 2019 soll die App selbsttragend sein. Mit 20.000 € würden Christoph Reinders und sein Team ihrem Ziel ein großes Stück näherkommen.