Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät News & Veranstaltungen News
Drei neue Perspektiven für unsere Fakultät - Antrittsvorlesungen im Zeichen von Forschung, Vielfalt und Engagement

Drei neue Perspektiven für unsere Fakultät - Antrittsvorlesungen im Zeichen von Forschung, Vielfalt und Engagement

© Foto: Moritz Küstner
Sie sind inzwischen geschätzte Mitglieder des Professoriums der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät: Frau Prof. Dr. Marina Schröder, Prof. Dr. Maximilian Todtenhaupt und Frau Prof. Dr. Judith Christiane Schneider (v. li.).

Es ging im besten Sinne des Wortes ‚familiär‘ zu an diesem 10. Juli hoch oben im Veranstaltungsraum des Conti-Campus mit dem Blick über die Dächer des Stadtteils Linden: Ehepartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Förderer und Weggefährten von Judith Christiane Schneider, Marina Schröder und Maximilian Todtenhaupt haben sich am Arbeitsplatz der beiden Professorinnen und des Professors, der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, eingefunden.

Der Dekan, Prof. Dr. Marcel Prokopczuk, hat die Fakultätsgemeinschaft und Gäste seit 2019 erstmalig wieder zu dem traditionsreichen, akademischen Veranstaltungsformat einer ‚Antrittsvorlesung‘ eingeladen. 80 Gäste, darunter der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping, folgten seiner Einladung, mehr über die Forschungsfelder der drei zwischen 2019 und 2022 Neuberufenen zu erfahren und den persönlichen Austausch zu pflegen.

Prof. Dr. Maximilian Todtenhaupt widmete sich in seinem Vortrag „Was steuern wir denn da?“ den Schwankungen am Strommarkt, wie diese sich auf Haushalte auswirken und wie der Staat eingreifen kann, um Ungleichheit und Unsicherheit entgegenzuwirken. Es verwunderte nicht, dass er dabei immer wieder auf Daten der norwegischen Wirtschaft verwies. Bevor er 2022 dem Ruf als Professor für Öffentliche Finanzen an die Leibniz Universität Hannover folgte, war er vier Jahre als Assistant und später als Adjunct Professor an der Norwegian School of Economics (NHH) tätig. Eine Zeit, über die er rückblickend sagt, dass er die Energie und die Denkweise an dieser Hochschule mit moderner Department-Struktur und konsequenter internationaler Ausrichtung heute in seine Arbeit an der LUH einbringt.

Maximilian Todtenhaupt forschte von 2014 bis 2018 am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Er studierte an der Freien Universität Berlin und an der Universität Mannheim, wo er 2018 promovierte. In seiner Lehre und Forschung widmet er sich der Empirischen Analyse von Steueranreizen und den Auswirkungen der Besteuerung auf Innovation und Wachstum von Unternehmen.

 

Judith Christiane Schneider ist seit 2021 Professorin für Versicherungswirtschaft und Risikomanagement an der Leibniz Universität Hannover. Zuvor war sie Professorin für Finanzwirtschaft an der Leuphana Universität Lüneburg sowie Juniorprofessorin für Finanzwirtschaft an der Universität Münster. Ihre Promotion absolvierte Judith Christiane Schneider an der Universität Duisburg-Essen, ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn.

Auf die Frage, was sie persönlich an der Rolle als Professorin schätzt, gab sie vor einigen Tagen folgende Auskunft: „Sie ermöglicht mir, stets neue Ideen zu entwickeln und kreativ zu sein. Diese Rolle bietet die ideale Balance zwischen Flexibilität und Struktur: Während man sich die Gestaltung seines Arbeitsalltags weitgehend selbst einteilen kann, sorgen die Lehrverpflichtungen für eine feste Rahmung. Besonders schätze ich die Möglichkeit, mich intensiv auf bestimmte Themen zu konzentrieren und gleichzeitig in regem Kontakt mit jungen Menschen zu sein. Diese Dynamik und der Austausch mit anderen Wissenschaftlern, Praktikern und Studierenden begeistern mich, da sie es mir erlauben, über den akademischen Tellerrand hinauszublicken und nicht im sprichwörtlichen Elfenbeinturm zu verharren.“

In ihrem Vortrag „Wo sehen wir Risiken?“ veranschaulichte Frau Professorin Judith Christiane Schneider anhand eines Gartens für die Zuhörenden ihre Forschung zu Fragestellungen des Risikomanagements, insbesondere im Zusammenhang mit Robustheit. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit Themen der Verhaltensökonomik, wie der Risikowahrnehmung, ökonomischen Präferenzen und der Bedeutung von Informationen bei finanziellen Entscheidungen.

 

Marina Schröder ist seit 2019 Professorin für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Innovationsökonomik an der Leibniz Universität Hannover. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Personalökonomie an der Universität zu Köln. Marina Schröder studierte Betriebswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wo sie 2013 mit dem Thema „Experimental Analysis of Anti-Social Economic Behavior“ promovierte.

Ihre akademische Entwicklung beweist, dass es auf dem Weg zu einer Professur sowohl Vorbilder als auch Förderer braucht. Über ihren Doktorvater Prof. Dr. Abdolkarim Sadrieh, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, sagt sie selbst: „Karim hat meine Begeisterung für das wissenschaftliche Arbeiten geweckt. Während des Studiums habe ich eine HiWi-Stelle am Lehrstuhl von Karim angetreten. Damals war meine Hauptmotivation, nicht mehr im Supermarkt kassieren zu müssen. Als Hilfskraft durfte ich eine ganze Reihe experimenteller Studien begleiten. Durch diese Tätigkeit habe ich meine Leidenschaft für die experimentelle Wirtschaftsforschung entdeckt. Am Ende war es dann auch Karim, der mich davon überzeugt hat, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen, und mich dabei unterstützt hat, diesen Weg zu gehen.“

In ihrem Vortrag „Wo steuern wir hin?“, den ihr Doktorvater im Übrigen persönlich verfolgte, gab Frau Professorin Marina Schröder anhand einiger experimenteller Studien einen Überblick über Anreize bei der Ideengenerierung, über Pfadabhängigkeiten und die nötige Diversität bei Innovation. Die Schwerpunkte ihrer Lehre und Forschung in der Innovationsökonomik sind insbesondere die experimentelle Innovations- und Kreativitätsforschung und die Verhaltensökonomik, im Besonderen die Anreize in mehrdimensionalen Kontexten.

Das Fazit am Abend beim Get together: diese Antrittsvorlesungen waren ein würdiger Moment, der fachliche Kompetenz, persönliche Haltung und die Zugehörigkeit zur wissenschaftlichen Gemeinschaft der Fakultät sichtbar gemacht hat.

 

Zu den Impressionen der Veranstaltung

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt