Projekt des Instituts für Umweltökonomik und Welthandel wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert

Forscherinnen und Forscher der LUH bieten mit dem ‘Thailand Vietnam Socio Economic Panel’ einen einzigartigen Datensatz für die sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Grundlagenforschung in Entwicklungs- und Schwellenländern.

© Foto: TVSEP
Die Vermarktung ihrer Agrarerzeugnisse in der Stadt ist eine wichtige Einnahmequelle für die Landbevölkerung.

Seit 2007 liefert das ‚Thailand Vietnam Socio Economic Panel‘ (TVSEP) sozio-ökonomische Primärdaten zu den Lebensumständen der Landbevölkerung in Thailand und Vietnam. In dem Langzeitprojekt, das auf einer repräsentativen Erhebung von etwa 22.000 Personen in 4.400 Haushalten beruht, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität in den zurückliegenden 17 Jahren die Lebensumstände, Wertvorstellungen, Persönlichkeitseigenschaften und den sozio-ökonomischen Wandel im ländlichen Raum Thailands und Vietnams untersucht.

Zur Freude von Prof. Dr. Ulrike Grote und PD Dr. Trung Thanh Nguyen vom Institut für Umweltökonomik und Welthandel hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft die dritte Phase des Projekts bewilligt, um die Forschung im ‚Thailand Vietnam Socio Economic Panel‘ fortzuführen.

„Wir planen, zwei weitere Haushaltsbefragungen in Thailand und Vietnam noch in diesem Jahr und 2026 durchzuführen sowie eine Befragung von Migranten und Migrantinnen in Bangkok und Ho Chi Minh City im nächsten Jahr“, beschreibt Ulrike Grote das künftige Vorhaben. Sie fügt hinzu: „Die dritte Phase wird besonders spannend, weil wir die längerfristigen Auswirkungen z. B. der Covid-19 Pandemie und des Klimawandels genauer untersuchen können. Darüber hinaus legen wir sehr viel Wert auf die stärkere Einbeziehung der Partner und Partnerinnen aus Südostasien und möchten sicherstellen, dass die Daten, die der internationalen Forschungsgemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt werden, von möglichst Vielen genutzt werden“.

Beim letzten Panel 2020 wurden Personen aus 2.141 Haushalten befragt. Die gewonnenen Daten boten einzigartige Einblicke in die kurzfristigen Auswirkungen von Covid-19 auf ländliche Haushalte während und nach der ersten Welle der Pandemie. So ließen sich beispielsweise erste Rückschlüsse auf den Nutzen der Covid-19-Unterstützungsmaßnahmen der thailändischen Regierung ziehen. Die Daten gaben außerdem Auskunft, wie sich der Trend zur Land-Stadt Migration unter pandemischen Bedingungen verändert hat.

Auch in der dritten Förderphase des Projektes kooperiert die LUH mit Forscherinnen und Forschern anderer Universitäten. Dazu gehören Prof. Dr. Krisztina Kis-Katos von der Universität Göttingen, Prof. Dr. Javier Revilla-Diez von der Universität Köln, Prof. Dr. Suwanna Praneetvatakul von der Kasetsart Universität in Bangkok und Prof. Dr. Pham Bao Duong von der Vietnam National University of Agriculture, Hanoi.

 

Autorin: Birgitt Baumann-Wohlfahrt