Forschungsschwerpunkt Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung

Hintergrund

Seit 2015 hat sich die Weltgemeinschaft mit der „Agenda 2030“ 17 ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Trotzdem steigen weltweit die Treibhausgas-Emissionen, extreme Wetterereignisse nehmen zu, die Biodiversität sinkt rapide und natürliche Ressourcen werden zunehmend knapp. Globale Umwelt- und Entwicklungsfragen nehmen somit eine zentrale Stellung in der Debatte um die Ernährungssicherung einer steigenden Weltbevölkerung, den Klimaschutz und den Erhalt der Biodiversität ein. Gleichzeitig verschieben sich die weltweiten politischen und ökonomischen Machtstrukturen und Handelsbeziehungen. Damit verbunden nehmen Migration, Urbanisierung sowie Einkommens- und Vermögensungleichheiten und Konflikte – auch um Ressourcen - weltweit zu. Die aus der Kombination von hoher Ungleichheit und steigenden Umweltproblemen resultierenden Konflikte und Migration beinhalten hohe Risiken für die soziale Stabilität und die Ökonomien aller Länder.

Forschungsfragen

Es ergeben sich dringende Forschungsfragen auf unterschiedlichen Ebenen (z.B. Haushalt, Unternehmen, interorganisationale Partnerschaften/Multi-Stakeholder-Initiativen, Staat, Supranationale Organisationen). Auf der Mikroebene beispielsweise spielen Fragen nach den Determinanten, Motiven und Anreizstrukturen für das wirtschaftliche Handeln sowie Produktions- und Konsumentscheidungen von Haushalten eine entscheidende Rolle. Dies gilt z.B. auch über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Nicht nur mit Fokus auf Entwicklungsländer ergibt sich die Frage, inwieweit diese Produktions- und Konsumentscheidungen Wohlstandseffekte fördern – etwa bezüglich Einkommen, Ernährung, Gesundheit oder „Well-Being“. Vergleiche zwischen Ländern verschiedener Entwicklungsstadien können dabei etwa Aufschluss über Strukturwandelprozesse und speziell über das „wie genau“ und das „warum“ geben.

Auf Seiten der Unternehmen stellt sich die Frage, inwieweit sich ein tatsächlich zielführender Verantwortungskurs ausgestalten und nicht zuletzt auch absichern lässt. So wird zwar ein radikales Umdenken von der Wirtschaft gefordert, deren faktische Umsetzung greift bei näherer Betrachtung dann jedoch zumeist deutlich zu kurz. Die Suche nach Erklärungen hierfür sowie nach Vorschlägen, wie Handlungsbarrieren innerhalb der jeweiligen Unternehmen und Branchen sowie in Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt überwunden werden können, stellt ein wichtiges Forschungsfeld dar. Konkret auf Entwicklungsländer bezogen ist die Forschung zum Unternehmertum noch unterentwickelt, unterscheidet sich jedoch deutlich von der analogen Forschung in Industrieländern. Hier ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Analyse sowie Theorie- und Modellbildung, zumal die stark diversifizierten Unternehmen in einen dynamischen und ressourcenbeschränkten Kontext eingebettet sind, der zunehmend durch Belastungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und das Fehlen funktionierender Institutionen beeinträchtigt wird

Sprecherin

Prof. Dr. Ulrike Grote
Professorinnen und Professoren
Adresse
Königsworther Platz 1
30167 Hannover
Gebäude
Raum
169
Prof. Dr. Ulrike Grote
Professorinnen und Professoren
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30167 Hannover
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